Granit ist einer der langlebigsten und widerstandsfähigsten Natursteine. Kein Wunder, dass er oft im Bauwesen, Steinmetzhandwerk oder bei der Inneneinrichtung verwendet wird. Doch beim Bohren in Granit können Probleme auftreten, weil dieses Material spezielle Werkzeuge, Techniken und besondere Aufmerksamkeit erfordert. Im Folgenden erhalten Sie einen praktischen Leitfaden dazu, womit und wie Sie am besten in Granit bohren sowie wann der Einsatz eines Schlagbohrers sinnvoll sein kann.
Mit welchen Werkzeugen lässt sich in Granit bohren?
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Ausrüstung. Granit verfügt über eine dichte und ausgesprochen robuste Struktur, die minderwertige Bohrer schnell abstumpfen kann. Hier ein Überblick über die gängigsten Lösungen für das Bohren in Granitstein:
- Diamantbohrer:
- Die Diamantbeschichtung sorgt für hohe Effizienz und lange Lebensdauer.
- Eignet sich für tiefe und präzise Bohrlöcher.
- Ideal für intensivere Arbeiten.
- Hartmetall-Bohrer (Widia-Bohrer):
- Kostengünstige Alternative zu Diamantbohrern.
- Gut geeignet für weniger anspruchsvolle Aufgaben.
- Benötigt häufige Kühlung, kann sich schneller abnutzen.
- Hochdrehzahl-Bohrmaschinen:
- Bieten hohe Leistung und ein starkes Drehmoment.
- Verfügen oft über eine Schlagfunktion, die je nach Einsatz hilfreich oder kontraproduktiv sein kann.
Kann man Granit mit einem Schlagbohrer bohren?
Häufig stellt sich die Frage, ob das Bohren in Granitplatten mit oder ohne Schlag erfolgen sollte. Dies hängt in erster Linie von der Granitsorte, der gewünschten Bohrtiefe und der erforderlichen Präzision ab.
Wann ist ein Schlag sinnvoll?
- Sehr harte Granitarten: Ein Schlagbohrer beschleunigt den Arbeitsprozess, sofern Sie eine leistungsstarke Maschine und geeignete Bohrer einsetzen.
- Dicke Granitplatten: Müssen Sie durch eine dicke Steinlage hindurch, kann die Schlagfunktion wertvolle Unterstützung leisten.
Wann sollte man auf Schlag verzichten?
- Brüchiger oder rissanfälliger Granit: Manche Granitarten reagieren empfindlich auf Vibrationen und können durch Schlagbetrieb beschädigt werden.
- Präzisionsarbeiten oder sichtbare Flächen: Der Schlagmechanismus kann Kanten ausbrechen lassen und die Optik beeinträchtigen.
Wichtige Techniken beim Bohren in Granitstein
Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollten Sie beim Bohren in Granit einige Grundregeln beachten:
- Bohrmarkierung setzen: Markieren Sie die Bohrstelle, etwa mit Malerkrepp, um ein Wegrutschen des Bohrers zu verhindern.
- Kühlung des Bohrers: Beim Bohren in Granit entstehen hohe Temperaturen. Kühlen Sie den Bohrer regelmäßig mit Wasser oder speziellen Kühlschmierstoffen.
- Schrittweises Vorgehen: Beginnen Sie mit einem kleineren Durchmesser und vergrößern Sie die Bohrung nach und nach, um das Werkzeug zu schonen.
- Moderater Druck: Zu hoher Druck kann Risse im Stein verursachen. Führen Sie die Bohrmaschine ruhig und lassen Sie sie effektiv arbeiten.
Typische Probleme und Lösungswege beim Bohren in Granitplatten
- Stumpfer Bohrer: Verwenden Sie stets hochwertige Diamant- oder Hartmetall-Bohrer, die speziell für Granit ausgelegt sind.
- Rissbildung im Granit: Reduzieren Sie die Anpresskraft und verzichten Sie auf den Schlagmodus. Achten Sie außerdem auf eine intensivere Kühlung.
- Unsauberes Bohrloch: Dies kann durch zu hohe Drehzahl oder unzureichende Stabilisierung entstehen. Bohren Sie möglichst gleichmäßig und halten Sie die Maschine sicher.
Fazit: Worauf kommt es beim Bohren in Granit wirklich an?
Wer in Granit bohren möchte, sollte systematisch vorgehen, zu hochwertigen Bohrern (idealerweise Diamant) greifen und auf ausreichende Kühlung achten. In manchen Fällen – insbesondere bei sehr widerstandsfähigem Granit oder großen Materialstärken – kann ein Schlagbohrer die Arbeit beschleunigen. Hingegen ist bei brüchigen Sorten oder Arbeiten mit hohen Ansprüchen an die Optik (z. B. Gartengalanteriewaren aus Granit) Vorsicht geboten. Achten Sie neben der reinen Leistung Ihrer Maschine auch auf die richtige Technik und Detailarbeit – so vermeiden Sie Risse, Ausbrüche und einen vorzeitigen Verschleiß Ihrer Werkzeuge.